Finalist:in 2018
«uisge», 2018
Die Verkostung von Whisky ist ein komplexer Prozess, der neben dem Geschmack auch andere Sinne einfordert, denn dieses Kulturgut vermittelt viele Nuancen, die sich aus Konventionen und Traditionen speisen. Anaïs Wenger sammelte eine ganze Reihe von Erzählungen und Legenden von Menschen, die sie in Destillerien und Whisky Bars in der Schweiz, in Irland und Schottland angetroffen hat und teilt diese mit ihrem Publikum — eine erzählerische Fortführung, die wiederum neue Geschichten erzeugt. Mit ihrer Verkostung im Rossstall der Kaserne Basel hinterfragt sie das Werteschema von «savoirs» und «saveurs» in Bezug auf das ökonomische Prinzip der Anreicherung, bei welchem der Wert von Warengütern potentiell steigt, sofern diese mit einer bestimmten Geschichte und Tradition versehen werden, womit zugleich neue gesellschaftliche und soziale Rollenverhältnisse geschaffen werden.